Persönliche Gedanken

Enten

Effektivität und Effizienz

Was sollte Sprache?
Mit wenigen Worten etwas aussagen und beim Empfänger das Gleiche auslösen.

Die Unterscheidung zwischen Effektivität und Effizienz nach Peter F. Drucker

Effektivität aus
https://de.wikipedia.org/wiki/Effektivit%C3%A4t
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Effektivit%C3%A4t

Eine insbesondere in der englischsprachigen betriebswirtschaftlichen Literatur häufige Unterscheidung zwischen Effectiveness („Wirksamkeit“) und Efficiency („Effizienz“) geht auf Peter Drucker zurück, der in einem Artikel im Harvard Business Review dazu folgendes schrieb:

    “It is fundamentally the confusion between effectiveness and efficiency that stands between doing the right things and doing things right. There is surely nothing quite so useless as doing with great efficiency what should not be done at all.”[3]

Im Deutschen wird dies oft wie folgt übersetzt:

    Effektivität: „Die richtigen Dinge tun.“
    Effizienz: „Die Dinge richtig tun.“

In seinem Buch The Effective Executive schrieb Drucker später:

    “[…] the executive is, first of all, expected to get the right things done. And this is simply saying that he is expected to be effective […] For manual work, we need only efficiency; that is, the ability to do things right rather than the ability to get the right things done. The manual worker can always be judged in terms of the quantity and quality of a definable and discrete output, such as a pair of shoes.”[4]

In diesem Kontext wollte Drucker jedoch den Unterschied zwischen den Aufgaben der Unternehmensführung und denen der Mitarbeiter darstellen, so dass man das Wort Efficiency hier eher mit Leistungsfähigkeit übersetzen würde.

Nehmen wir an, es gibt bestimmte gegebene Kundenbedürfnisse am Markt. Wenn es ein Unternehmen X jetzt schafft, diese Kundenbedürfnisse herauszubekommen und sein Produktprogramm so auszurichten, dass möglichst viele (oder alle) dieser Kundenbedürfnisse befriedigt werden können, dann ist das Unternehmen in seinem Wirtschaften effektiv bzgl. des Erfüllens der Kundenwünsche.

Wenn das selbe Unternehmen X es jetzt auch noch schafft, die von den Kunden gewünschte Produkte mit möglichst wenig Aufwand (also günstig) herzustellen, dann ist es zudem auch noch effizient.

Der Autor setzt hier Aufwand gleich Kosten. Aber Kosten ist eben nicht 'energetischen' Aufwand.

Die Diskussionen in Wikipedia sind wirr.
In beiden Worten: Effektivität und Effizienz steckt Wirkung drin.
Wirkung hat immer (auch) mit Aufwand zu tun, auch wenn Wikipedia etwas anderes schreibt.

Effektivität betrachtet das Ziel und schaut, was muss ich dazu minimal tun.
Effektiver sein heisst mit weniger Aufwand (ev. ökologischer) das Richtige tun.

Effizienz ist meist eine Kostenbetrachtung und keine energetische Aufwandbetrachtung. Wird aber oft verwechselt oder vermischt.
Effizienter sein heisst mit weniger Kosten das Ziel erreichen. Manchmal ist auch der (energetische) Aufwand kleiner.
Fast immer ist eine Effektivitätsverbesserung auch eine Effizienzverbesserung.
Wenn die Ursache der Verbesserung die Zielerreichung mit weniger Mitteln im Fokus (und nicht die Zeit (oder Qualität)) hat, empfehle ich von Effektivitätsverbesserung zu sprechen.
Effizienz hat die Zeit (oder Menge oder die Qualität) im Fokus.

Beispiel:

Ein Auto das schneller fährt, um einen Transport zu erledigen, ist wahrscheinlich effizienter (schneller am Ziel) aber weniger effektiv (Energieverbrauch steigt überproportional).

Eine Mineralwasserabfüllanlage, die 10'000Flaschen pro Stunde befüllte und neu 20'000F/h befüllt gilt als effizienter, aber wahrscheinlich weniger effektiv, weil der Energieverbrauch (ohne andere Massnahmen) überproportional steigt.

Wenn ich den Flieger, statt den Zug nehme, gewinne ich Zeit für meine Produktive Arbeit: Dank höherer Effizienz des Transports steigt meine Effektivität. Leider verschlechtert sich die Gesamt-Effektivität, weil wir dazu jetzt Flieger herstellen und betreiben (müssen). Auch die gesamte Effizienz wurde wahrscheinlich erhöht, weil wir auch in Summe schneller sind, aber wir erreichen eine Erhöhung der Effizienz durch den Einsatz von mehr Ressourcen. Wir sind an einem Punkt wo mit immer mehr Effizienz immer mehr produziert wird und mit immer mehr Subventionen(*) immer mehr Konsum angeregt wird. Niemand fragt, brauchen wir das wirklich? Und was passiert mit dem Abfall? ...mit der Natur? ...mit dem Klima?

Wir sollten die Gesamt-Effektivität im Auge behalten, wenn wir Nachhaltigkeit erreichen wollen.

Der Mensch funktioniert auf Anreize: Die Verschlechterung der Gesamt-Effektivität sollte bezahlt werden müssen.
Mit andern Worten: Internalisierung der externen (zukünftigen) Kosten oder die Schlauen bereichern sich auf Kosten der Zukunft.

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Effektivität: das Ziel ohne Ballast erreichen; Vegetarier; Heizung: mehr Isolieren: nutzt Energie dann effektiver.

Effizienz den Weg optimieren: Kosten sparen, Zeit sparen: Massentierhaltung; günstigste Heizung
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(*) Subventionen sind Konsumtreiber, weil diese Produkte zu tieferen Preisen angeboten werden, auf Kosten der Allgemeinheit, die Steuern bezahlt oder den Abfall entsorgen muss (oder unter dem Abfallberg leidet, wenn er nicht entsorgt wird).